09.04.2024
Am Montagabend, 8. April 2024 fand im vollbesetzten Saal des Tipworld Forums am Stegener Marktplatz die 17. Ausgabe des Unternehmerforums statt, mit dem wohl zukunftsweisendsten Thema der letzten Jahre: „Künstliche Intelligenz: Was kommt da auf uns zu?“
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Betriebszweig NOBIS der BRUNECK AKTIV GmbH, deren Vizepräsident Christian Tschurtschenthaler mit Trendforscher Tristan Horx, Professor Erwin Rauch, Claudia Di Stefano von IBM Italy und dem Brunecker Unternehmer Karl Grohe namhafte Persönlichkeiten begrüßen konnte, die sich auf verschiedenen Ebenen mit Künstlicher Intelligenz befassen. Bürgermeister Roland Griessmair dankte der Verwaltung der Messe Bozen für ihr Engagement aus der Tipworld in Bruneck immer wieder einen ganz besonderen Treffpunkt für Wirtschaftstreibende und ein breites Publikum zu machen.
„KI wird alles ersetzen ist Blödsinn“, betonte Tristan Horx gleich zu Beginn seiner Ausführungen, sie wird und soll dazu dienen Redundanzen und menschliche Schwächen zu ersetzen bzw. Arbeitsschritte zu übernehmen, die für den modernen Menschen nicht mehr erstrebenswert sind. Horx sprach von einem Epochenwandel, der als human-digitales Zeitalter bezeichnet werden kann, analysierte die Entwicklung der KI und zeigte auch Gefahren auf, wie beispielsweise die digitale Einsamkeit von InfluencerInnen oder den KI-Inzest, der dann entsteht, wenn der Mensch der Maschine keine Inputs mehr liefert.
Erwin Rauch, Stiftungsprofessor für Sustainable Manufacturing an der Freien Universität Bozen und Forschender am NOI Techpark in Bruneck machte klar, wie sehr KI bereits in unser alltägliches Leben Einzug gefunden hat, ohne dass es uns bewusst ist: So funktionieren beispielsweise unsere Autos auf KI-Basis und auch bei Untersuchungen im Krankenhaus kommt KI zum Einsatz. In seiner Forschungsarbeit befasst sich Rauch mit dem Einsatz von KI in der nachhaltigen Produktentwicklung und der Qualitätssicherung. Auch für ihn steht das Zusammenspiel von Mensch und Maschine im Mittelpunkt. Es gelte, den Menschen als Mitarbeiter abzuholen und zur KI als effiziente Unterstützerin hinzuführen, so Rauch.
Dass KI kein neues Phänomen ist, belegte Claudia Di Stefano mit dem Beispiel des IBM-Schachcomputers, der vor über zwanzig Jahren den amtierenden Schachweltmeister Kasparov besiegte. Mittlerweile sei KI für alle zugänglich, man müsse kein Informatiker mehr sein, um sie zu nutzen, da sie unser aller Sprache spricht. Nicht ersetzen, sondern ergänzen, hieß es auch für Di Stefano.
Der Brunecker Unternehmer Karl Grohe zeigte Beispiele der KI-Anwendung aus seinem eigenen Unternehmen. Er, der passionierte Informatiker finde KI beeindruckend, aber nicht intelligent und suggerierte deshalb, die KI als Copilot zu sehen. Grohe stellte auch kurz das Startup PVH FUTURE LAB vor, dessen Co-Founder er ist und das es sich zur Aufgabe gemacht hat, digitale Zukunftsthemen für den Produktionsverbindungshandel zu erarbeiten.
Im Anschluss an die Fachvorträge blieb noch Zeit für eine Fragerunde, und so manches Gespräch wurde beim Buffet vertieft, zu welchem Bruneck Kronplatz Tourismus eingeladen hat.